Unser erstes Schiff war eine schwedische Segelyacht, eine Najad 391. 39 Fuss lang und 12 Fuß breit mit Mittelcockpit, Baujahr 1997. Eine stabile GFK Yacht mit gemäßigtem Langkiel und 1,70m Tiefgang. Ich mag mich hier gar nicht in technischen Details verlieren, sondern lieber mehr das Gefühl beschreiben, warum es ausgerechnet dieses Boot sein musste…
Nach unserem ‚legendären‘ Törn 2012 im Mittelmeer war uns beiden irgendwie klar: keine Charteryachten und keine wild zusammen gewürfelten Crews mehr. Ein eigenes Boot wäre ein Traum. Also fuhren wir zur HANSEBOOT und verguckten uns in eine blitzschnelle, nagelneue Yacht der französischen Werft Fora Marine, eine RM1060. Wir schauten uns das Boot in Bremerhaven an, wir überlegten hin und her bzgl. Ausstattung und kamen zu dem Schluss, dass es vielleicht doch erstmal ein gebrauchtes Boot tun würde. In Greifswald führte uns ein Yachtmakler auf eine alte Hallberg-Rassy – und wir wussten beide auf Anhieb: DAS ist ein Segelboot! SO muss es aussehen. Mahagoni-Innenausstattung, schon ein wenig benutzt und geliebt und kein „Schöner Wohnen“-Boot. Eine schöne, klassische Form, keine Rennmaschine, aber sicher und fehlerverzeihend.
Und so wurde es nach dem Besichtigen und „Erfühlen“ von einigen ähnlichen Booten keine HR, aber eine ähnliche gebaute Najad 391.
Als es um die Namenswahl ging, gab es natürlich die Überlegung, dass es Unglück bringen soll, ein Boot umzutaufen. Aber uns wurde gesagt, dass es gar nicht so schlimm sei, wenn ein Besitzerwechsel stattfindet, da entschuldigt Rasmus dieses Vorgehen 😇. Da der Voreigner Peter sich ein neues Boot gekauft hat, das genauso heißen sollte wie das alte, wollten wir dann doch einen eigenen Namen für die schicke Lady. Wir haben eine DIN A4 Seite mit Vorschlägen hin und her gedreht und gewendet. So viele Ideen, so viel Quatsch dabei. Tabaluga gefiel uns schnell vom Klang des Wortes, aber es war auch die Geschichte des kleinen Drachen, der hinaus in die Welt will, um die Vernunft zu suchen. Denn vernünftig erschien uns der Kauf eines Segelbootes eigentlich nicht. Aber man kann sich ja damit auf die Reise begeben, um die Vernunft zu suchen… Tabalugas Lied „Nessaja“ mit seiner Zeile: „Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben“ sollte uns beiden helfen, die Unbeschwertheit der Kindheit mitzunehmen auf diese Reise.
Deshalb ziert heute ein kleiner Tabaluga mit Fernglas den Bug unseres schönen Bootes – auf dass die Reise nie enden möge!
Wie es dazu kam, dass aus der alten eine neue Tabaluga wurde, habe ich in einem eigenen Blogbeitrag beschrieben. Lest nach, was uns bewegt hat, unser erstes, wundervolles Schiff, mit dem wir in den acht Jahren viel erlebt haben, zu verkaufen und uns doch etwas zu vergrößern und auf eine Aluminiumyacht umzusteigen.
Das lachende und das weinende Auge
Nun sind wir mit einer OVNI 445 der französischen Werft ALUBAT unterwegs, die uns die Weltmeere eröffnen kann. Vielleicht aber auch nur die Ost- und Nordsee, den Nordatlantik, Großbritannien, was auch immer unsere Ideen, Zeit, Gesundheit und finanzielle Mittel zulassen werden. Wir sind gespannt, wohin uns die Reise auf der Suche nach der Vernunft noch treiben wird!
Übrigens, wer aufmerksam ist, findet im Namen Tabaluga den Namen der Werft wieder…