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Winter an der Ostsee
Ein Tag im Januar, deftige Minusgrade, wir wollen nach dem Rechten schauen, ob alles in Ordnung ist. Tabaluga geht’s gut an ihrem Liegeplatz in Marina Minde, aber es ist zu kalt, um an Bord zu bleiben. Wir beschränken uns auf einen Spaziergang an die Vemmingbund-Bucht nahe Sønderborg. Die winterliche Natur kreiert aus Eis wunderbare Figuren, ein leichter Schimmer der Sonne scheint durch die Wolken. Liese findet es wie immer super, solange sie sich bewegen kann, ist ihr ja auch nicht kalt.
Entsetzt entdecken wir am Strand die Folgen der schweren Sturmflut im Oktober. Genau hier traf die aufgewühlte Ostsee auf Land und wie man auf den Bildern sieht, gaben Bäume, Zäune, Stege, Mauern und sogar Ferienhäuser nach. Unfassbar viel Müll und Holz liegt am Strand. Wir treffen einen Einheimischen mit seinem Hund und während die Hunde spielen, erzählt er uns, dass es Streitigkeiten gibt, wer nun für die Entsorgung des Mülls und der Trümmer zuständig ist. Die Gemeinde, die Eigentümer…? Er hofft, dass bis zum Sommer alles wieder einigermaßen in Ordnung kommt. Wir drücken alle Daumen und sind einfach nur froh, dass unserem Schiff nichts passiert ist.
Wir machen noch einen kurzen Abstecher nach Sønderborg, um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Es ist nicht viel los nach den Feiertagen, das Städtchen liegt im Winterschlaf.
Reparaturarbeiten
Ende letzten Jahres haben wir Tabaluga noch mal aus dem Wasser geholt, um die Anoden zu wechseln und den Unterwasseranstrich neu zu machen. Dabei fiel uns auf, dass rund um das Bugstrahlruder komische Stellen im Aluminium zu sehen waren. Da das Ruder ja erst vor 1,5 Jahren eingebaut wurde, haben wir das natürlich der ausführenden Firma gemeldet. Die sind kulant und wollen die Reparatur übernehmen, dafür soll Tabaluga aber nach Laboe kommen. Das Wetter ist im November und Dezember natürlich nicht sehr berechenbar. so dass sich kein geeignetes Wetterfenster auftut. Auch der Januar spielt noch nicht mit, erst im Februar ergeben sich ein paar schöne Tage. Mit Bauchgrummeln stimme ich zu, dass der Skipper alleine segelt und ich den Fahrdienst übernehme. Es ist immer fürchterlich umständlich, ein Auto hier und eins dort zu parken.
So gut geplant und wirklich auf das Wetter ausgerichtet, ist dann auch ein Wintertörn kein Problem. Dick in Skiklamotten eingemummelt lässt sich die Ostsee genießen - sagt mein Mann! Ich bin ganz froh, an Land bleiben zu dürfen… Kurz vor der Einfahrt vom Hafen Laboe, als Bernd die Segel mit Hilfe der elektrischen Winsch bergen will, geben die Bordbatterien ihren Geist auf und alles geht aus. Erst nach Starten des Motors lassen sich die Bordsysteme wieder starten. Das ist natürlich kein optimaler Zustand für die kommende Segelsaison.
Liese und ich fahren mit dem Auto nach Laboe und nehmen unseren tapferen Skipper in Empfang, es ist Februar, die Nächte sind frostig kalt und der Hafen ist noch leer. Tabaluga kommt an Land und wir verabschieden uns vorerst in den Skiurlaub in die Alpen.
Die Reparatur geht über die Bühne und weil die Ruderlager Spiel haben, lassen wir auch diese noch austauschen. Die Rückfahrt nach Marina Minde ist kein Problem, nun kann das Frühjahr kommen. Gemeinsam mit einem Freund beschließt Bernd, die Bordbatterien selber auszutauschen.
So geht die Zeit ins Land und unsere Tabaluga mutiert zum Hausboot - und meinen Mann nenne ich nur noch “Kellerkind”. Es ist ein irres Gebastel und Gefummel, die alten Batterien aus und die neuen einzubauen. Tief unten im Rumpf der Tabaluga ist es eng und kniffelig, aber nach und nach geht es voran. Wenn alles funktioniert, werden wir nahezu autark sein und vor allem auch problemlos den Boiler und den Wasserkocher mit den Batterien betreiben können.
Frühjahr in Marina Minde
So verbringen wir die Wochenenden im Hafen und beobachten die Natur, wie sie zum Leben erwacht. Natürlich juckt es uns in den Fingern, endlich segeln gehen zu können. Ostern verbringen wir auf dem Boot und nach und nach füllt sich der Hafen wieder mit Seglern und Motorboaties. Flensburg lernen wir auch gut kennen, vor allem die ansässigen Baumärkte 🤣.
Der Mai ist gekommen
Und wir liegen immer noch im Hafen… Die Aktion “Neue Batterien” zieht sich doch länger hin als geplant. Katja und ihre Mädchen kommen uns besuchen, wir verbringen ein wunderbares gemeinsames Vatertagswochenende in Westergellersen und Marina Minde. Immerhin schippern wir wenigstens mal mit Schlauchi eine Runde aus dem Hafen, unter Ruder allerdings, der Außenborder ist ebenfall noch “in Arbeit”.
So erkunden wir auch mal die nähere Umgebung, zum Beispiel Schloss Augustenborg auf der Insel Als. Liese und ich nutzen die Zeit, die der Bastler im Keller hockt, für lange Spaziergänge und Läufe oder auch für entspanntes Nichtstun. Unfassbar schöne Sonnenuntergänge beenden die Frühsommertage, so langsam aber sicher geht es auch schon auf Mitsommer zu. Wann werden wir bloß endlich wieder segeln??? 😳
⛵