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Endlich ist es soweit, der Termin für Tabalugas Werftaufenthalt rückt näher. In der Woche nach Pfingsten soll das Bugstrahlruder installiert werden. Da mein Skipper natürlich dabei sein möchte, mieten für uns für die Zeit ein Ferienhaus und arbeiten von dort. Mindestbedingung: WLAN muss funktionieren und Hund muss mit, ansonsten sind wir nicht so anspruchsvoll. Das günstigste Angebot nehmen wir, mal sehen was dabei heraus kommt. Die Feiertage verbringen wir an Bord und schippern einen Hafen weiter in die Marina Toft. So entspannt wie wir immer sind, denken wir nicht großartig über Brückenzeiten in Egernsund nach, sondern segeln ein bisschen vor uns hin. Als wir in die Nähe der Brücke kommen, sehen wir, dass die Lichter angehen für baldige Öffnung. Ui, Motor auf Vollgas, vielleicht schaffen wir es ja. Der Brückenwärter ist gnädig und wartet - wie oft sind wir jetzt als letzte durch eine Brücke oder in eine Schleuse gefahren? Keine Ahnung 🤔. Aber besser spät als nie! In der Marina Toft können wir direkt unter dem Kran anlegen und verbringen noch eine Nacht an Bord. Pfingstmontag ist mal wieder kein schönes Wetter, aber das hindert uns nicht daran, Joggingklamotten anzuziehen und nach Marina Minde zu laufen und das Auto zu holen.
Nachmittags suchen wir dann unser Ferienhaus. Es geht weit aufs Land hinaus, irgendwo im Nirgendwo, aber mit Meerblick finden wir ein altes Gehöft mit riesigen, leerstehenden Ställen, einem zwar bewohnten, aber nicht wirklich gepflegtem Haupthaus und eben unserem Ferienhaus. Früher nannte man sowas Gesindehaus. Von außen sehr hübsch, weiß gestrichen mit einem fantastischen alten Baumbestand, unter anderem einer uralten Magnolie, im Garten. Innen: auch uralt. Aber was soll’s, wir haben ein Bett, ein Bad und eine gut ausgestattete Küche. Nach einigem Suchen in Unterlagen finde ich auch den WLAN Code, so dass wir arbeiten können. Ich bin ein bisschen in Sorge, ob meine Schimmelallergie mir hier begegnen wird. So muffig, wie das alte Haus ist, würde es mich nicht wundern 😒. Die Umgebung und die fußläufig gelegene Küste sind allerdings traumhaft schön!
Am Dienstag morgen um 7 Uhr soll es nun soweit sein, Tabaluga wird gekrant. Bernd fährt hin, ich bleibe im Haus und fange schon mal mit der Arbeit an. Alles geht gut und die Handwerker tauchen auch bald auf. Wie durch Zauberhände funktioniert einfach mal alles! Alle machen einen echt guten Job und bald ist Tabaluga perfekt ausgestattet. Wir kommen den nächsten Tag in die Werft, da wird gerade ein noch größeres Schiff als unseres gekrant. Wie es sich herausstellt, ist der Eigner beim Streichen des Unterwasserschiffs blöd von der Leiter gefallen und war einige Minuten bewusstlos. Er ist mit seiner Lebensgefährtin im Krankenhaus und ein Freund kümmert sich ums Schiff. Er fragt uns, ob wir mit ihm eben nach Marina Minde fahren können, so ein großes Schiff alleine anzulegen, ist schon gewagt. Natürlich helfen wir gerne. Der Eigner hat zum Glück keine größeren Verletzungen erlitten, außer einigen blauen Flecken und einer aufgeplatzen Lippe. Er darf das Krankenhaus nach CT und weiteren Untersuchungen verlassen und verlangt im Hafen angekommen erstmal nach einem Bier 🍺. Ich verstehe ihn vollkommen! Wir fahren dennoch mit dem Freund auf dem Schiff mit, denn erschöpft ist der Eigner auf jeden Fall und möchte nach Hause.
Am Freitag ist alles pünktlich fertig, die Jungs von der Werft streichen noch das Unterwasserschiff und schon kann der dicke Fisch wieder ins Wasser.
Das Ferienhaus ist aufgeräumt und alle Sachen schon wieder im Auto. Die letzte Nacht in dem Haus schenken wir Dancenter… Andreas und Christina aus Süddeutschland, die uns mit Wohnmobil samt Hunden besucht haben, fahren das kurze Stück mit nach Marina Minde. Christina lässt sich trotz anfänglicher Sorgen davon überzeugen, dass Boot fahren doch ganz schön ist. Zu Fuß gehen wir zurück zur Marina Toft, wo wir feststellen, dass das Tor geschlossen ist und das Auto auf dem Werftgelände steht. Zum Glück sind andere mit Schlüssel da, so dass wir rausfahren können. Das wäre dann doch lustig geworden, bis Montag Morgen auf das Auto warten zu müssen 🙄. Den Rest des Wochenendes genießen wir mit Ausflügen nach Sønderborg und gutem Essen!
Sonntags ist das Wetter wieder so mäßig, dass wir früh nach Hause fahren und ich noch die Pferde besuchen kann. Nun warten wir sehnsüchtig auf den Juli und unseren diesjährigen dreiwöchigen Urlaub. Tabaluga ist bereit!!
Anfang Juli verbringe ich ein Wochenende alleine mit Liese auf dem Boot, da mein Skipper “fremdsegelt”. Seine Reise mit der Cybèle könnt ihr im nächsten Kapitel nachlesen 🤓. Die Tour de France startet dieses Jahr in Kopenhagen und kommt auch durch Sønderborg und Gråsten. Da möchte ich wenigstens einen kurzen Blick auf die Radfahrer erhaschen. Genauso wird es dann auch: länger als 10 Sekunden ist das Feld in einer Kurve in Gråsten nicht zu erblicken. Dafür eine Menge Fahrzeuge vor und nach dem Feld mit Merchandising und Co. Egal, es herrscht gute Stimmung, die Dänen sind stolz auf den derzeit Führenden aus ihrem eigenen Land und feiern ordentlich. Liese und ich genießen also die Sonne und den Wind, entspannen, machen ein paar Fotosessions und denken an die Crew der Cybèle…
⛵