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Silvester an Bord
Willkommen zurück auf der Tabaluga, neues Jahr, neues Glück! Wunderbarerweise konnten wir das erste Mal Silvester auf unserem Schiffchen verbringen. Zu zweit mit Lieschen, warm eingekuschelt, ein fast leerer Hafen, Nebel, Regen, irgendwie unheimlich, aber doch wunderschön!
Pläne
Das ersehnte Bugstrahlruder hat bis Ostern leider keinen Weg in den Bug der Tabaluga gefunden, wir sind ziemlich enttäuscht von den Versprechungen der Werft. Auch die Pläne für den Sommerhafen sind ziemlich hin und her gegangen, da die Ostsee gefühlt wegen Überfüllung geschlossen ist. Nach Großenbrode können wir nicht zurück, da unser alter Liegeplatz zu schmal ist und sie keinen besseren zur Verfügung haben. Das enttäuscht uns sehr. In Travemünde wollen wir nicht bleiben, zu städtisch und zu dreckig (von den Abgasen der vielen Fährschiffe). Aber manchmal sind solche Dinge ja ein Zeichen für Veränderung. Gefühlt telefoniert Bernd die gesamte Ostseeküste nach freien Liegeplätzen ab. Auf der Nordseite der Flensburger Förde, in Marina Minde könnten wir eine Platz bekommen. Das ist schon Dänemark!! Wir fahren an einem trüben Wintertag hin und beschließen, dass es hier schön sein könnte. Wenn wir versuchen, den Elbtunnel zu den schlimmsten Zeiten zu vermeiden, sind wir auch nicht wesentlich länger unterwegs als nach Großenbrode. Wir freuen uns also auf den dänischen Sommer!
Und zu allem Glück ergibt es sich dann auch noch, dass eine kleine deutsche Firma, die sich auf Bugstrahlruder spezialisiert haben, dort in der Nachbarmarina, Marina Toft, das Bugstrahlruder einbauen könnten. Dort ist ein ausreichend großer Kran für unseren dicken Fisch und wir vereinbaren einen Termin in der Woche nach Pfingsten. Alles fügt sich so langsam und wir freuen uns auf den Sommer!
16.4.2022 Travemünde - Orth 34,9sm
Ostern starten wir wieder in westliche Richtung, Ziel Flensburger Förde. Ein spannender Moment ereilt uns gleich beim Verlassen des Hafens. Der Motor stottert - und geht aus! Was nun? Zum Glück haben wir leichten Ostwind, der uns an den nächsten Steg treibt. Hier liegt ein Beerdingungsschiff, an dem wir uns festhalten können… Was war passiert? Die neue Tabaluga hat zwei Tanks, Bernd hatte das Ventil für den zweiten Tank nicht umgelegt. Puh, noch mal Glück gehabt. Hinterher haben wir überlegt, was wir sonst gemacht hätten? Westwind hätte uns auf den Priwall getrieben. Ich hätte versucht, so schnell wie möglich irgendein Segel zu setzen. Aber diesmal ist es noch mal gut ausgegangen! Der Motor springt wieder an und wir fahren direkt zur Tankstelle, um genug Diesel zu haben. Wir ärgern uns kurz schwarz, dass wir im Herbst zu faul waren, noch zu tanken, die Preise sind jetzt… - ihr wisst schon 😠.
Es ist noch bitterkalt, aber windstill, so dass Segeln kaum in Frage kommt. Den Diesel brauchen wir also leider und tuckern nach Orth auf Fehmarn, unseren Lieblingshafen. Das Schiff, auf dem der Krimi mit Hinnerk Schönemann gedreht wird, liegt vor Ort, aber leider sind keine Dreharbeiten im Gang. Die Mavic hat einen kleinen Einsatz, endlich mal!
17.04.2022 Orth – Marina Minde 61,2sm
Weiter geht es quer über die Kieler Bucht, hinein in die Flensburger Förde. Beim Anlegen in dem kleinen, engen Hafen Marina Minde passiert es: rückwärts einparken ohne Bugstrahlruder ist ein optimistisches Anliegen. Der Rückwärtsgang ist drin, ein wenig zu viel Gas, ein minimal verklemmtes Getriebe und schon drücken wir mit dem Dinghi einen Dalben langsam aber sicher zur Seite. Wir beschließen, doch erstmal vorwärts einzuparken… Später kommt der Hafenmeister mit nettem dänischen Akzent und einem schelmischen Grinsen im Gesicht zu uns: ihr habt den Pfahl krummgefahren… 😉. Äh ja, stimmt, was kostet das?? Ach, das sehen wir dann…
Die liebe Simone gabelt uns am nächsten Tag auf, wir machen noch einen kleine Ausfahrt mit ihr und stellen fest: das ist das erste Mal mit dem neuen Schiff, dass wir einfach nur ein bisschen segeln… bisher waren es immer nur Überführungen unter Zeitdruck. Das muss sich ab jetzt ändern!
Und nun sind wir angekommen, in unserem neuen Exil-Heimathafen in Dänemark! Wow 😎
Die ersten Wochenenden im neuen Hafen sind ruhig, sehr ruhig. Ein Wochenende kommt Katja mit, da ist aber gar kein Wind, so das wir nicht rausfahren, sondern nur das Dinghi und seinen neuen Außenbordmotor mal ausprobieren. Wir erkunden die Gegend und das nahegelegene Sønderborg. Direkt am Strand, an der Ecke zur Mole brütet ein Schwanenpaar. Sie haben ihr Nest so dicht am Fußweg, das wundert uns sehr. Die Tiere scheinen überhaupt nicht menschenscheu zu sein und auch nicht aggressiv, was bei Schwänen ja durchaus vorkommen kann. Wir sind gespannt, ob und wann etwas schlüpft 🥰. Das Wochenende über Christi Himmelfahrt ist dann wieder so viel Wind, Regen und Sturm, dass wir wieder nicht segeln können. Wir lassen es uns gut gehen, laufen viel, was Liese sehr freut und ich arbeite an der Neuerstellung meiner Blogseite, die ihr nun life seht 😏.
Am Sonntag morgen nach Himmelfahrt gehen wir unsere übliche morgendliche Hunderunde und sehen, dass sich unter Schwanenmamas Flügeln etwas bewegt… tatsächlich, da sind kleine graue Wattebäuschchen zu sehen. Sie sind da, die kleinen “hässlichen Entlein”. Am nächsten Morgen hat sich das Wetter beruhigt, die Sonne kommt heraus und will ich das Nest mit der großen Kamera fotografieren, in der Hoffnung auf kleine Plüschbälle vor der Linse und was ist: das Nest ist schon leer! Da lernen die Kleinen wohl schon schwimmen. Ob wir sie wieder sehen? Und tatsächlich dauert das gar nicht lange, denn sie schwimmen schon im Hafen umher! Am nächsten Tag besuchen sie uns am Steg. Wie wir erfahren leben die Elterntiere nicht das erste Jahr hier, sondern gehören wohl zum “Inventar” des Hafens. Wie wunderbar, so werden wir die Entwicklung der kleinen Schwäne wohl mitverfolgen können 🦢.
Vorläufiges Fazit: trotz der etwas größeren Entfernung freuen wir uns über diesen schnuckeligen kleinen Hafen, wo sich ein Wochenende einfach nach Urlaub anfühlt. Alles hier fühlt sich durchdacht an, es gibt genug Parkplätze, sogar 4 E-Ladestationen. Die sanitären Anlagen sind gut, es gibt beim Hafenmeister Kleinigkeiten zum Einkaufen, Tankstelle für Schiffsdiesel, eine Eisbude, Grills, alles ist da, was ein Seglerherz begehrt. Mal schauen, ob wir uns wirklich wieder nach Großenbrode zurück wünschen oder so gar nicht…
⛵