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Auf gehts zum diesjährigen Company Cup 2020! Dieses Jahr sind wir nicht schon in Flensburg, sondern müssen aus Großenbrode anreisen. Die Crew aus dem letzten Jahr hat sich wieder zusammengefunden, wir freuen uns, dass Mark, Christian und Jens wieder an Bord kommen. Mark möchte gerne von Großenbrode aus den gesamten Törn mitmachen, so wird aus der Regatta ein Fahrtensegeln mit einem Zwischenstopp für ein paar Regattarunden! Wir bekommen von unserer Marketingabteilung noch mal die Beachflags gestellt, diesmal klappt die Abholung ohne Zwischenfall, denn ich bin selber in Stuttgart, um sie abzuholen.
30.09.2020 => 57,29sm Großenbrode - Geltinger Bucht
Wir starten heute sehr früh bei gemütlichem Wind aus Ost. Bernd und Mark kümmern sich ums Segeln und ich leg mich erstmal eine Runde in die Koje. Ich musste Lieschen noch nach Unna bringen und bin ein wenig gerädert. Irgendwann nach Fehmarn setzen wir den Blister und schaukeln gen Westen. Bis zur Marina Sonwik werden wir es wohl nicht in einem durch schaffen, also beschließen wir, in der Geltinger Bucht zu ankern und von dort am nächsten Morgen in die Flensburger Förder hinein zu segeln. In Sonwik warten dann hoffentlich Christian und Jens auf uns. Mal wieder sind wir beim Ankern nicht sicher, ob der Anker richtig Grund gefasst hat. Noch ist aber wenig Wind und wir hoffen auf eine ruhige Nacht. Anleger- bzw. Ankerbierchen und ein ordentliches Abendessen belohnen uns für einen tollen Segeltag.
01.10.2020 => 19,37sm Geltinger Bucht - Marina Sonwik
Der Wind frischt über Nacht auf, wie erwartet schliddert der Anker ein wenig über Grund und wir müssen zusehen, dass wir loskommen. Aber wir haben geschlafen und Frühstück ist auch noch drin. Der Himmel ist irgendwie verhangen, das sich nahende Tief macht sich schon bemerkbar.
In Sonwik angekommen, schreibt uns Jens, dass seine Frau krank ist und er uns leider nicht begleiten kann. Wie schade!! Schnell finden wir allerdings Ersatz mit unserem Freund Sigi, der sich spontan in sein Wohnmobil setzt und sofort zu uns kommt. Christian trifft auch ein, ebenfalls ein wenig gerädert von der langen Autofahrt aus Stuttgart. Er braucht erstmal eine Mütze Schlaf!
Dieses Jahr ist das gesamte Umfeld der Regatta Coronabedingt ein wenig anders, aber die Jungs und Mädels vom DCC haben sich organisatorisch einiges einfallen lassen, so dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Die abendliche Zusammenkunft im Clubraum fehlt zwar leider, jede Crew bekommt Essen an Bord geliefert, aber immerhin steht ein Zelt auf dem Steg, es gibt Bier, Musik und andere leckere Getränke. Unter freiem Himmel kann man doch ein bisschen zusammen sein und feiern. Wir sind gespannt, wie es morgen läuft, es ist ordentlich Wind angesagt. Morgen wird gestartet, Samstag ist noch unsicher.
02.10.2020 => DCC Regattafahrten
Der Wind ist kräftig, aber noch machbar. Das Gute an der Förde ist, dass Wellen nicht das Problem sind, auch bei viel Wind. Allerdings können Fallwinde und Böen einem Segler das Leben ganz schön schwer machen. Wir sind aufgeregt und wollen gewinnen! 😄. Diesmal bereiten wir Tabaluga ein wenig besser vor als letztes Jahr, keine Hundeleiter, kein Schlauchboot und keine Sprayhood sollen unseren Regattablick trüben. Die Wettfahrten laufen gut, die Aufregung der totalen Neulinge aus dem letzten Jahr ist ein wenig verflogen und Sicherheit kehrt ein. Sigi stellt sich als guter Taktiker heraus, gerade beim Start waren wir ja im letzten Jahr noch sehr zögerlich. Ich übernehme dieses Jahr das Tracking der Rennen auf dem iPad und kann so ziemlich gut die Wendepunkte bestimmen.
Eine Luv-Tonne bringt uns um ein paar Plätze, als vor uns zwei Yachten leicht kollidieren. Wir fallen ab und weichen sicher aus. Die Nivius, unsere schärfsten Konkurrenz, nutzt die Gunst der Stunde und geht innen vorbei. Ob uns das den Sieg gekostet hat? Nach fünf Wettfahrten sind wir fix und fertig, die Rennleitung bittet zum Stegbier. Wir liegen verdammt gut im Rennen, von vier Wettfahrten gibt es bereits die Ergebnisse, die fünfte Fahrt wird erst morgen bekannt gegeben, um die Siegerehrung ein bisschen spannender zu machen.
Rennen 1: 4,78sm 51m7s => 2. Platz
Rennen 2: 4,52sm 49m 21s => 2. Platz
Rennen 3: 4,06sm 43m58s => 2. Platz
Rennen 4: 3,76sm 39m 35s => 1. Platz
Rennen 5: 3,70sm 39m 29s => ?? :-)
03.10.2020 => Marina Sonwik
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind… nichts wird heute aus der Segelei, 30kn Wind in Böen, da findet keine Regatta statt. Wir gehen zu Fuß in die Stadt! Was äußerst schade ist, dass heute Feiertag ist und kein Geschäft geöffnet hat. Wir stromern ein bisschen durch den Museumshafen, stürmen die nächste Bäckerei und genießen den Rest des Tages an Bord. Seele baumeln lassen tut auch gut, auch wenn ein wenig Wehmut im Spiel ist, eine oder zwei Wettfahrten hätten uns noch ganz gut gefallen, wir waren ja gerade erst warm 😉.
Wir platzen fast vor Stolz, dass wir diesmal mit dem zweiten Platz und einem schönen kleinen Pokal nach Hause kommen! Die letzte Wettfahrt haben wir auf dem 1. Platz beendet. Nur die Crew der Nivius war ein bisschen besser: 3x1 und 2x2… Tatsächlich können wir uns diesmal nichts vorwerfen, keine Schäden am Rigg, keine groben Steuerfehler, jede Fahrt ein bisschen besser. Ich denke, das letzte Fünkchen Mut zu den ganz knappen Starts und Manövern an den Wendetonnen fehlt uns einfach noch und das bekommt man sicherlich nur durch Übung. Wir schauen, was im nächsten Jahr ansteht. Wenn wir wieder dabei sind, starten wir nun in Liga 2, also haben wir uns einen Aufstieg ersegelt. Stolz wie Oskar trinken wir noch ein paar Bierchen und Manöverschlückchen und fallen glücklich in die Kojen.
04.10.2020 => 75 sm Marina Sonwik - Großenbrode
Ein wunderbarer Morgen weckt uns, der Wind hat sich beruhigt und wir beschließen, in einem Rutsch nach Hause zu segeln. Das wird uns natürlich in die Dunkelheit bringen, aber wer nicht übt, der nicht lernt… In der Förde ist eine Menge los, viele kleine Regattaboote sind unterwegs. Kaum sind wir heraus aus den ruhigen Gewässern trifft uns die alte Ostwindwelle so richtig. Puh, es schaukelt und wirft uns hin und her. Wir kriegen den Kurs Richtung Großenbrode nicht so richtig angelegt, zwischendurch sieht es aus, dass wir eher in Gedser landen als daheim. Irgendwann dreht der Wind ganz leicht auf Süd, so dass wir endlich die richtige Richtung ansteuern können. Der Wind wird ruhiger, die Wellen auch, die Dämmerung bricht herein. Der Mond scheint uns den Weg weisen zu wollen. So ist eine Nachtfahrt wirklich wunderschön! Wir nähern uns der Fehmarnsundbrücke und müssen jetzt aufpassen, die Ansteuerungstonnen nicht zu verpassen. Das stellt sich als Herausforderung da, denn die meisten sind unbeleuchtet. Wir sind nicht mehr so ganz auf der Höhe unserer Gedankenleistung, denn anstatt gleich den Handscheinwerfer herauszukramen, versuchen wir uns anhand des GPS Signals und der Karte an der Fahrrinne entlang zu hangeln. Das stellt sich als echte Aufregung heraus, zumal nach der Brücke der Wind wieder massiv auffrischt. Man sieht die Tonnen erst im allerletzten Moment, und sie sind nie da, wo wir vermuten! Irgendwie schaffen wir es aber unbeschadet und für die Einfahrt in den Binnensee aktivieren wir nun auch den Handscheinwerfer. Und siehe da: die Bojen sind mit Reflektoren ausgestattet, so dass die Navigation nun ganz einfach ist. Man lernt nie aus, nicht wahr? Nach 15 Stunden auf dem Wasser legen wir müde, aber glücklich in Großenbrode an. Mark will noch nach Hause fahren, nach dem obligatorischen Anlegerbierchen verabschiedet er sich. Wir gehen in die Koje und träumen vom Sieg im nächsten Jahr 🙂
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