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Am 4. Mai öffnen endlich “die Grenzen” wieder und wir können unsere geliebte Tabaluga ins Wasser bringen! Die notwendigen vorbereitenden Arbeiten, wie Unterwasseranstrich und Politur haben wir an ein Fehmaraner Unternehmen in Auftrag gegeben, da wir nicht noch mehr Zeit verlieren wollen. Natürlich wollen jetzt alle Bootseigner ihre Boote kranen, so geschieht alles in Rekordgeschwindigkeit. Zum Glück sind wir mittlerweile routiniert genug, um Wanten, Elektrik und alles was dazugehört, um Tabaluga wieder segelfähig zu machen, selbst zu installieren und zu befestigen.
Wir bleiben eine Nacht in Burgtiefe und machen uns dann unter Motor auf nach Großenbrode. Anderthalb Jahre waren wir gar nicht dort, nun haben wir fast den gleichen Liegeplatz wie vorher und fühlen uns wohl. In Großenbrode selber ist viel passiert, die Strandpromenade ist neu gestaltet, es tut sich was. Es fehlen noch die kleinen, netten Geschäfte, in denen man im Urlaub so gerne stöbern mag, aber auch die Ortsmitte soll wohl neu gestaltet werden, so dass auch so etwas Einzug halten kann. Ansonsten ist Hafen und Ort noch recht leer, so ganz anders als normalerweise im Mai. Aber es macht nichts, wir brauchen nicht viel, solange wir nur an Bord sein können 🙂. Sanitäre Einrichtungen und Restaurants meiden wir, wir brauchen nur Strom und Wasser an Bord, dazu ein paar Anlegerbier und reichlich Nudeln mit Pesto und sind glücklich!
Die nächsten Wochenenden bleiben wir im Heimatrevier, kreuzen ein bisschen nach Süden, kreuzen ein bisschen nach Osten und sind abends wieder in Großenbrode. Die Informationen, ob fremde Häfen angelaufen werden dürfen, sind immer noch nicht ganz klar, deshalb bleiben wir einfach im Heimathafen.
Ein Wochenende trauen wir uns nach Orth auf Fehmarn, leider macht uns Lieschen einen Strich durch die Rechnung, ihr geht’s nicht gut, sie hat Durchfall und weckt uns jede Stunde. Vermutlich hat sie zu viele Beeren im Garten genascht… Etwas übernächtigt und auch ein bisschen besorgt sitze am nächsten Morgen mit dem schläfrigen Hund auf Deck, als ein Pärchen bei uns stehen bleibt. Sie hatten in der Nacht nach ein paar Bierchen ihre Harley am Hafen stehen lassen und sich nach Hause ins Nachbardorf mit dem Taxi fahren lassen. Böse Überraschung am Morgen: die Harley war weg, gestohlen! Ich war wirklich mehrfach draußen mit Liese, aber ich habe niemanden gesehen. Vermutlich zum Glück… was hätte ich gemacht? Aber hätte ich überhaupt gemerkt, dass das Motorrad geklaut wird, selbst wenn ich jemanden gesehen hätte? Die beiden sind total bedröppelt, kein Wunder, so etwas in dem winzigen Kaff Orth. Die Polizei kann auch nicht viel tun. Ich hoffe, es war nur ein wirklich böser Scherz und das gute Stück ist wieder aufgetaucht! Der Hafen Orth ist übrigens Kulisse in der Krimireihe “Nord bei Nordwest”. Vielleicht waren wir ja Teil der Kulisse?
Der einzige, der die Winterpause wohl nicht so gut überstanden hat, ist unser Windmesser. Er gibt einfach kein Signal mehr ab. Sein Sitz hoch oben in 18m Höhe macht es nicht gerade einfach, ihn “mal eben” zu reparieren. Ich winsche Bernd gefühlt 20x rauf und runter, wir testen, wir basteln, nichts passiert. Aber mein Daniel Düsentrieb gibt nicht auf und kommt dem Fehler Stück für Stück immer näher. Es ist erstmal ein komisches Gefühl, raus aufs Meer zu gehen und nicht zu wissen, wie stark der Wind wirklich pustet. Moment mal, aber wir haben doch auch ohne so einen elektronischen Krimskrams segeln gelernt? Genau, ein Verklicker, der Blick auf Wellen und Wasser und ein bisschen gesunder Menschenverstand sollten eigentlich ausreichen 😉. Ein bisschen setzt bei mir der psychologische Effekt ein, dass ich entspannter werde, weil ich eben keine Zahl mehr vor Augen hab, die mir Sorge bereiten könnte… Dennoch wäre es schön, wenn er funktionieren würde, man weiß ja irgendwann, bei welcher Windstärke man reffen muss, welches Segel man nimmt oder wann man einfach den Motor anwirft, weil man nicht mehr vorwärts kommt.
An einem schönen Wochenende Ende Juni besuchen uns Katja und ihre Mädchen auf der Tabaluga. Auch sie möchten einen Blick von hoch oben aus dem Mast auf den Hafen werfen, selbst die Jüngste, Lena, traut sich! Leider ist es nicht warm genug, dass wir baden gehen können, aber eine kleine Fahrt raus bei doch ganz ordentlich Wind (keine Zahl parat!) meistern die Vier bravourös! Immer wieder so schön, Euch da zu haben!
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