2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
21.8.2019 => 19,4sm Middelfart - Bågø
Von Middelfart geht es durch den kleinen Belt südwärts. Der Südwind hat kein Erbarmen mit uns, so nutzen wir ausnahmsweise Motorkraft, um unser Ziel zu erreichen. Ein Stück können wir noch segeln, aber als wir auf Höhe der kleinen, sich in Privatbesitz befindlichen Insel Brandsø, an einer Fischfarm vorbeikreuzen und irgendwie merken, dass wir für die gerade Linie von einer halben Seemeile sehr viel Zeit verbraucht haben, haben wir keine Lust mehr und nehmen die Segel runter.
Bågø begrüßt uns dafür mit einem fast leeren Hafen, bei dem wir ein Anlegemanöver mit Hafenkinofaktor fahren. Eigentlich wollen wir was üben, eine bestimmte Art der Leinenführung bei Seitenwind, aber das geht ordentlich schief und irgendwann liegen wir quer in 3 Boxen. Wir machen einfach längsseits am Steg fest, merken aber, dass doch noch ein paar Boote reinkommen und beschließen zu verholen. Also steigt Bernd in Schlauchi und rudert die Leinen rüber zu den Dalben. Wie immer sorgen diese Manöver bei uns für große Heiterkeit. Es ist ja warm und nichts passiert. Ob uns andere beobachtet haben, wissen wir nicht, vielleicht ein paar Schafe?? Das Wetter beschert uns einen traumhaften Sonnenuntergang, wir genießen die Ruhe nach dem doch eher trubeligen Middelfart.
22.8.2019 => 23,98sm Bågø - Dyvig
Am nächsten Morgen weckt uns ein ebenso großartiger Sonnenaufgang und wir machen noch eine kleine Rundfahrt über die Insel. Es gibt immerhin eine russisch-ortodoxe und eine evangelische Kirche für 27 Einwohner (laut Wikipedia 😉)! Und natürlich wunderbare Bauernhäuser und jede Menge Strand.
Von Bågø aus machen wir uns auf den Weg nach Dyvig, diese kleine Bucht auf der Insel Als. Die Einfahrt ist eng und flach, man muss sich genau ans betonnte Fahrwasser halten, sonst sitzt man schnell auf Grund. Als wir schon einige Zeit im Hafen sind, kommt ein Großsegler rein, die Loth Lorien. Die Eigner sind Bekannte von Valerie, ich schicke ihr gleich mal ein Bild. Wir staunen, dass der Großsegler die Einfahrt passieren kann, da kommen uns unsere Bedenken dann doch eher lächerlich vor.
Gemütlich neigt sich der Tag zu Ende und selbst in der entlegensten Bucht finde ich doch immer wieder Motive, die ich im Bild festhalten muss!
23.8.2019 => 11,9sm Dyvig - Sønderborg
Von Dyvig aus machen wir eine Tour mit den kleinen Italienern nach Nordborg, Sitz des Unternehmens Danvoss. Wir erwarten ein blühendes kleines Städtchen und sind bitter enttäuscht, dass es hier sehr unbelebt wirkt. Viele Läden stehen leer, so ganz ungewohnt für unsere Augen, vermutlich verirren sich nicht so viele Touristen hier her. Das Schloss ist ein Internat, es sind Ferien und keine Menschenseele ist zu sehen.
Daher machen wir uns auf den Rückweg, winken bei der Ausfahrt aus der Bucht noch den schwarz-weiß gestreiften Rindern zu und segeln in Richtung Sønderborg, der letzte dänische Hafen auf dieser Reise.
In Sønderborg ist die Hölle los… Wir legen hinter der Brücke an dem neuen Hotelhochhaus an. Ein Stadtfest ist im vollen Gange, heimisches Handwerk und Sportvereine präsentieren sich. Für uns ist das Ganze nicht so wahnsinnig spannend, da wir natürlich nicht viel kennen und verstehen. Ein paar Kinder und Jugendliche bestaunen wir bei einer Rhönradvorführung, aber ansonsten ist es uns zu heiß und trubelig. Abends drehen wir noch eine Runde um das Schloss, trinken ein Bierchen am Steg und gehen zeitig in die Koje.
24.8.2019 => 21,49sm Sønderborg - Flensburg
Die Brücke öffnet stündlich, es sammeln sich schon einige Schiffe davor, als wir loswollen. Das Wetter ist prima, leichter Wind - unfassbarerweise heute aus Ost. Wir sind vollkommen irritiert, dass der Windpfeil auf dem Navi anders aussieht…
An einem Samstag im August bei strahlendem Segelwetter in die Flensburger Förde reinzusegeln, gleicht fast schon einer Regatta! Überall sind andere Boote, wir müssen ganz schön aufpassen. Ein Überholmanöver gelingt uns gut, wir üben fleißig für den Company Cup, der ja auch hier stattfinden wird. Wir schaffen es fast komplett bis zum Stadthafen unter Segel, nur die letzten Meter muss der Motor ran. Da wir Tabaluga ja hier für vier Wochen bis zum Cup lassen wollen, haben wir vorher mit dem Hafenmeister telefoniert, der uns riet, einfach erstmal irgendeinen grünen Platz zu nehmen und dann am Sonntag Abend auf einen freien Gästeplatz zu verholen. Gesagt, getan, wir finden einen Platz zum seitlich festmachen mit “unverbaubarem” Blick auf die Altstadt - genial! Anlegerbier, besser geht’s nicht. Wir sitzen beide da und es steht uns vermutlich ins Gesicht geschrieben: och, könnte man auch noch ein paar Wochen länger so aushalten… Der Hafenmeister klärt uns dann auf, warum der Hafen voll ist: Samstags kommen die Dänen und genießen günstiges deutsches Essen - und vor allem Getränke. Achja, wir verstehen…
Natürlich bummeln wir noch eine Runde durch die Stadt, aber beschließen an Bord zu essen. Der letzte Sekt wird geöffnet, der letzte Urlaubsabend in vollen Zügen genossen!
25.8.2019 Flensburg - Westergellersen
Am Morgen macht sich Bernd früh auf zum Bahnhof, schließlich brauchen wir ja unser Auto aus Hamburg! Er nimmt Zug, Bus und Fähre nach Finkenwerder und schafft es mehr oder weniger staufrei trotz Cyclassics in Hamburg zurück nach Flensburg. Ich putze in der Zwischenzeit Tabaluga, packe unsere Dreckwäsche von drei Wochen und bin nicht sooo glücklich über die vorherrschenden Sommertemperaturen. Nach drei Wochen im gemäßigten Dänemark macht mir die Hitze sofort wieder zu schaffen. Lieschen bekommt ihr Kühlmäntelchen an und rührt sich gar nicht mehr.
Taschen gepackt - ab auf die Autobahn - Abschlussessen bei Rüter in Salzhausen - Auto ausladen - Sommerurlaub 2019 - das war’s!
Die Segelsaison 2019 aber noch nicht, ich werde berichten von unserem Übungswochenende und dem darauffolgenden Deutschen Company Cup unter Cenit-Flagge mit ein paar Kollegen! Wir sind gespannt und neugierig, ob wir am Regattasegeln Spaß finden oder das Ganze ein einmaliges Erlebnis bleibt!!
⛵