2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
18.8.2019 => 37,03sm Langør - Tunø - Juelsminde
Das Wetter hat sich beruhigt und wir brechen auf zum nördlichsten Punkt unserer diesjährigen Reise. Einmal rum um die Nordspitze von Samsö und dann wieder Richtung Süden in den kleinen Belt, das ist der Plan.
Auf dem Weg von Samsö nach Juelsminde liegt die kleine Insel Tunö, der wir einen kurzen Besuch abstatten. Viel gibt es hier nicht, aber für schöne Bilder ist jede dänische Insel eine Reise wert. Noch nicht mal ein Eis bekommen wir, echt erstaunlich, aber wahr. Also segeln wir nach einem Stündchen Rundgang weiter. Achja, in der Hafeneinfahrt haben wir noch ein schnelles Fender-über-Bord-Manöver geübt - unabsichtlich natürlich 😉.
In Juelsminde waren wir 2013 das erste Mal, hierher hatte uns eine Freundin die kleinen Italiener schicken lassen. Heute sind wir aber zu faul, sie rauszuholen, machen einen Rundgang, essen was im Hafenrestaurant, alles sehr hyggelig, gemütlich, wie die Dänen sagen…
19.8.2019 => 15,10sm Juelsminde - Bogense
Von Juelsminde wollen wir rüber nach Fünen in das Örtchen Bogense, hierzu hat uns ein dänisches Seglerpaar geraten. Es wäre so schön dort! Einverstanden , wir machen uns auf, das Wetter sieht gut aus. Blauer Himmel, wenig Wolken, 4 Bf Wind, perfekt.
Ungefähr bis zur Hälfte des Schlages… Wie aus dem Nichts kommen Regenschauer und Böen, wir sind innerhalb von Sekunden klatschnass. Ich sehe nichts mehr und dann bekomme ich gerne mal ebenso schlagartig schlechte Laune. Hilft aber nichts, wir müssen weiter. Nach Bogense müssen wir weiter kreuzen, stetiger Südwind lässt uns keinen angenehmen Kurs fahren.
Aber plötzlich hat der Wettergott ein Einsehen mit uns und lässt den Wind drehen, so dass wir ohne Kreuz auf Halbwindkurs die letzten Meilen zurücklegen können. Meine Laune steigt schlagartig wieder an 😉
Bogense ist wirklich ein netter Ort, wir machen im alten Hafen, der wie ein Kanal wirkt, fest. Eigentlich ist das Schild auf rot, wir zögern, aber der vor uns liegende Segler kommt zu uns, dreht es auf grün und grinst: “now it’s green…!” Okay, denken wir, mal sehen, ob wir damit durchkommen! In den normalen Yachthafen wollen wir nicht. Aber niemand kommt und meckert und wir bleiben.
Rosen überall, Kunst hier und dort, typische alte dänische Häuschen und moderne Neubauten, so wie in fast allen Hafenstädtchen in Skandinavien sehr harmonisch vereint. Wirklich schön hier!
Eine Gruppe Jugendliche von einem Großsegler ist unterwegs und versucht, Dinge zu tauschen und dadurch ihren Wert zu steigern. Wir tauschen eine Zwiebel gegen einen Apfel… Mehr fällt uns in dem Moment nicht ein, aber sie freuen sich einen Keks, dass wir das Spiel mitmachen. Später klopfen sie noch mal bei uns an, sie hätten im Laufe des Tauschspiels einen rutschfesten Hundenapf aus Edelstahl bekommen (Ursprung war besagte Zwiebel 😉), aber mit dem Napf könnten sie jetzt doch nichts anfangen, sie würden ihn uns schenken. Wir freuen uns riesig, den Napf können wir tatsächlich gut gebrauchen, Lieschen und die Jugendlichen freuen sich auch 😄.
20.8.2019 => 22,18sm Bogense - Middelfart
Von Bogense machen wir uns auf den Weg in das uns schon bekannte Middelfart. Der Wind hat auf West gedreht, wir müssen wieder kreuzen. Aber es läuft perfekt, macht riesig Spaß, warum sollten wir gegen den Wind mit Motor fahren? Das Einzige, was uns wundert, ist, dass wir auf einem Bug besser fahren als auf dem anderen. Wir finden nicht so richtig den Grund, teilweise über 1 Knoten Unterschied in der Geschwindigkeit. Vielleicht liegt es an der gerefften Genua, die auf einer Seite besser steht als auf der anderen, vielleicht sind es Wellen und Strömung.
Egal wie, wir kommen am großen Industriehafen von Fredericia vorbei, passieren die Lille Belt Brücke und sehen Middelfart und seinen Leuchtturm. Wie schon beim letzten Mal legen wir im neuen Hafen auf der Nordseite an. Hier scheinen sich durchaus die Schönen und Reichen zu tummeln, die Motoryacht mit Porsche und Bentley davor und hier und da ein wenig Champagner an den Bars lassen darauf schließen…
Ein kleiner Abstecher in die Geschichte besagt, dass sich Middelfart wegen seiner Lage an der schmalsten Stelle des Kleinen Belts rasch zum bedeutendsten Hafen zwischen Jütland und Fünen entwickelt hat. Ein weiterer wichtiger Erwerbszweig neben Handel und Handwerk war ab dem 16. Jahrhundert die Jagd auf Schweinswale im Kleinen Belt, die bis ins 19. Jahrhundert wegen des Trans gefangen wurden. Zum Glück stehen diese kleinen Gesellen heute unter strengem Schutz und wir sehen doch immer häufiger welche! Hoffentlich kann sich der Bestand erholen.
⛵