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7.8.2017 Göteborg - Varberg
Früh geht es los. Wir wollen Meilen machen und soweit nach Süden, wie es irgendwie geht. Die Ausfahrt aus Göteborg und dem vorgelagerten Schärengarten bei Morgensonne ist noch mal ein versöhnlicher Abschluss des Wochenendes.
Der Wind kommt aus Südwest, wir kämpfen uns hoch am Wind die Küste entlang. In Höhe Varberg nach 48sm verlässt uns die Motivation, der Wind dreht immer weiter auf Süd. Wir laufen Varberg ein und sind überrascht, was für ein hübsches Städtchen mit Festung wir hier vorfinden.
Es gibt eine Marina gegenüber der Stadt und ohne irgendeine Frage laufen wir diese an und nicht den Stadthafen. Mit der Nase im Wind direkt hinter der Mole sind wir gut geschützt, haben unsere Ruhe und Schlauchi tuckert uns noch für einen Spaziergang in die Stadt. Nach so viel ungewohnter Welle und dem frühen Start sind wir heute müde und schaffen es nicht mehr ins Innere der Festung. Aber wir hatten ja genug Sehenswürdigkeiten in den letzten Tagen und Wochen.
8.8.2017 Varberg - Øer Maritime Havn
Von Varberg starten wir wieder früh, der Wind hat auf Südost gedreht, so dass wir entscheiden, quer durchs Kattegat direkt nach Dänemark zu segeln. Leider ist die nächste Starkwindphase für Mittwoch angekündigt, so dass wir nicht auf Anholt Stopp machen, sondern direkt ans Festland wollen. Schade ist das schon, Anholt liegt mitten im Kattegat und wenn man es sich auf der Karte anschaut, hat es die Form eines kleinen Vogels und verspricht Dünen und Sandstrand.
Der Wind wird zwischendurch weniger, irgendwann frischt er wieder ordentlich auf, wir sind unsicher, ob wir in Grenå stoppen oder weiter segeln nach Ebeltoft. Aber Grenå kennen wir schon und die Wettervorhersage sagt weiterhin, dass morgen besser ein Hafentag ist. Also durchhalten, weiter. Kalte Nudeln mit Ketchup und Köttbullar, dem Segler ist dann nichts zu fies 😝.
Auf der Karte sehen wir einen Hafen, der in einer ehemaligen Kiesgrube, also einem Binnensee angelegt worden ist. Man kommt durch eine Schleuse da hinein und liegt perfekt geschützt. Wir rufen sicherheitshalber an, ob wir noch reinkommen, klar, kein Problem! Ein wenig seltsam ist es schon, so direkt auf Land zuzuhalten und keinen Hafen zu sehen. Aber das Schleusen klappt und so knapp vor der Dunkelheit legen wir an. 83 Seemeilen stehen auf dem Log! Anlegerbier, Käsebrot, Dusche, Bett.
9.8.2017 Ebeltoft
Wir gönnen uns einen Tag Pause und wollen mit den kleinen Italienern nach Ebeltoft radeln. Das sind nur gute 5km, kein Problem. Leider gibt nach wenigen Metern mein Hinterrad auf. Ursache unbekannt. Flickzeug liegt an Bord, ich sorge also erstmal für Kaffee und Kuchen und Bernd versucht sich als Fahrradmonteur. Man sollte immer reichlich Werkzeug Bord haben, aber an Fahrradwerkzeug hapert es dann doch. Ein bestimmter Schraubenschlüssel fehlt und die kleinen Italiener sind zwar praktisch, aber nicht so richtig wartungsfreundlich. Es gelingt uns erstmal nicht, das Hinterrad zu lösen. WD40 dran und hoffen, dass es sich von alleine löst 😀…
Also fahren wir mit dem Bus nach Ebeltoft und sind total begeistert von dieser netten “hyggeligen” Kleinstadt. Typisch dänisches Flair mit alten Häusern, Yacht- und Fischereihafen. Wunderschön!
Abends gelingt es uns dann doch, den Reifen zu flicken, wir drehen noch eine Testrunde zum Strand und fühlen uns fast wie an der Nordsee! Der Wind pustet uns ordentlich durch, Kiter sind unterwegs, die Brandung erzeugt Schaumwölkchen.
10.8.2017 Øer Maritime Havn - Endelave
Am Morgen auf dem Weg zum Købmand mit den frischen Brötchen, stellen wir fest, dass das geflickte Hinterrad wieder platt ist. So was Dummes, damit hat sich das Radfahren wohl für diesen Urlaub erledigt, einen Ersatzschlauch für die kleinen Räder bekommen wir hier nicht so einfach.
Ich mache noch ein paar Bilder von diesem Hafen, der wirklich einer guten Idee entsprungen ist, dem aber so das letzte bisschen Charme fehlt. Die Grünanlagen sind recht lieblos angelegt, das Brackwasser lädt so gar nicht zum Baden ein und die Autos könnten eigentlich auch außerhalb der Anlage parken.
Weiter geht es Richtung Süden. Wir entscheiden uns für die Route durch den kleinen Belt. So können wir vielleicht über Kappeln zurück nach Hause und dort Reinhard auf seiner Motoryacht “Else” besuchen.
Auf dem Weg stoppen wir zunächst auf der Insel Endelave und finden den Sommer wieder! Da die Fahrräder ja leider nicht mehr einsatzbereit sind, laufen wir. Dadurch schaffen wir es natürlich nicht, die gesamte Insel einmal zu umrunden, aber das ist auch nicht so schlimm. Diese dänische Inselwelt ist einfach so schön, man sieht jedem Haus und jedem Garten an, mit wieviel Liebe hier jeder sein Reich pflegt. Aber seht selbst!