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15.7.2017 Kalvetangbukta - Oscarsborg
Heute läuft es! Anfangs noch ruhig, hinterher mit 20kn vorm Wind, Tabaluga flitzt mit 8kn durchs Wasser und Schlauchi surft regelrecht hinterher. Wir rauschen bei herrlichem Sonnenschein durch den Oslofjord gleich durch bis Oscarsborg, der Festungsinsel, von der aus im zweiten Weltkrieg ein deutsches Kriegsschiff versenkt wurde. Kurz bevor wir im Hafen sind, kommt uns auf der anderen Seite der Insel die Color Fantasy entgegen, sie kämpft nicht so sehr gegen die Wellen wie so mancher Segler.
Die Hafeneinfahrt ist quer zum Wind, nicht ganz einfach. Im Hafen müssen wir wieder mal mehrfach nach einer Boje angeln, kommen aber sicher am Steg an. Der Wind lässt heute gar nicht nach und für morgen ist Regen angesagt, es ist etwas ungemütlich. Mal sehen, ob wir es morgen bis Oslo schaffen oder doch mal hier ins Museum gehen.
16.7.2017 Oscarsborg - Oslo
Die Nacht ist unruhig, Leinen knarren hinten am Heck, aber wir können es nicht ändern. Ich schlafe gar nicht, verhole mich in der Nacht noch in den Salon, da ist es etwas ruhiger. Wir schlafen lange, es regnet ausgiebig.
Nach dem Frühstück wollen wir aber noch etwas für unsere Allgemeinbildung tun und gehen in das Museum auf der Insel. Es ist schon unglaublich, was hier für eine Anlage zu Verteidigungszwecken erbaut worden ist. Unterirdische Torpedobatterien, überirdische Kanonen, was weiß ich noch alles. Ein Film über die Blücher, das versenkte Kriegsschiff zieht uns in den Bann. Man darf die Geschichte niemals vergessen, aber für mich ist es nach einer Weile auch gut mit den Kriegserinnerungen, mich zieht es weiter.
Bei der Ausfahrt möchten wir natürlich gerne die Color Magic sehen, treffen sie dann bedenklich nahe der Engstelle. Wir drehen vorher bei, ich fahre eine echt dumme “Patenthalse”, aber der Wind ist heute gemächlich und Tabaluga ein wirklich fehlerverzeihendes Schiff. Danach belassen wir es bei der Genua und gondeln gemütlich den Fjord hoch. Bernd hält seine neu erworbene Angel ins Wasser und fängt tatsächlich ein Fischchen… Das hat jetzt zwar ein Loch im Maul, darf aber weiterschwimmen. Zum Verzehr noch zu klein ☺️. Weitere Versuche lässt er, wir kommen der großen Stadt immer näher!
Und auf einmal ist sie in Sichtweite. Und auf einmal kommt sie mir gar nicht mehr so groß vor. Wie kann das sein? Wenn man mit der Fähre in den Fjord einläuft, wirkt alles so gigantisch. Nun ist es eigentlich einfach nur - normal… Hat sich unsere Perspektive in den letzten Wochen schon so geändert?
Wie auch immer, Oslo begrüßt uns mit Sonne und wir dürfen dankbarer Weise den Liegeplatz der Norweger von der “Stompelompa” nutzen. Wir machen im “Königlichen Norwegischen Yachtklub” fest! Vom Steg kommen wir zwar, für den Weg zurück bräuchten wir einen Code, also tuckern wir mit Schlauchi an Land. Ein Rundgang über die Museumsinsel Bygdøy reicht für heute Abend. Die große Stadt erwartet uns morgen. Nach der letzten doch sehr unruhigen Nacht schlafen wir tief und fest, trotz ungewohnter Lautstärke der Autobahn fast nebenan.