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Die Wetterspitze

19.6.2017   Tananger - Preikestolen

Dank telefonischer Unterstützung unserer lieben Kollegin Silvi bekommen wir endlich einen Mietwagen am Flughafen Stavanger. Ich tippe, wir sind die ersten, die mit ihren Klapprädern dort angekommen, um ein Auto abzuholen 😀. Aber es ist wirklich unglaublich praktisch mit den Dingern. Zusammengeklappt passen beide in den Kofferraum von einem Ford Fiesta!

Wir rüsten uns für den Aufstieg zum Preikestolen. Wir haben ihn von unten gesehen, jetzt wollen wir auch hoch. Der erste Schreck kommt beim Parkplatz. Satte 22€ werden wir dafür schon los. Überhaupt merken wir in den nächsten Tagen, wie wahnsinnig teuer Norwegen wirklich ist. Aber dazu später.

Wir laufen guten Mutes los, ca. 2h werden für eine Strecke veranschlagt. Das Wetter ist so lala, aber laut Wetter online soll die Sonne heraus kommen.

Erstmal kommen aber Touristen. Viele Touristen! Um genau zu sein: 978 kommen uns vom Berg entgegen. Ja, ihr lest richtig, meine Mathegenie hat mitgezählt 😉! Ich schätze, ca. 90% davon Italiener vom Kreuzfahrtschiff. In teilweise haarsträubender Ausrüstung und vor allem körperlicher Verfassung. Der Weg geht gerade am Anfang recht steil bergan, man geht von Stein zu Stein, es ist anstrengend auch mit guter Kondition und den richtigen (Wander-!)Schuhen. Zum Glück sind wir recht spät, so dass die meisten Menschen schon bald an uns vorbei sind, sie müssen ja schließlich pünktlich zum Essen wieder auf dem Schiff sein. Wirklich amüsiert habe ich mich allerdings über die Guides, die ihre typischen Schilder hoch hielten. Wo bitte sollen denn die Leute hin, es gibt nur einen Weg….?

Nachdem wir die Menschenmengen hinter uns gelassen haben, kommt dann das nächste Problem. Der Regen. Nichts als Regen. Oben angekommen sehen wir genau: NICHTS. Kein Fjord, keine Felzkanzel, wir hängen mitten in den Wolken 😔. Wirklich schade, aber auf einen lichten Moment warten können wir auch nicht, es wird dann doch sehr schnell zu kalt. Der Rückweg geht zügig, aber man muss sich höllisch konzentrieren, um auf keinem nassen Stein auszurutschen. Unten angekommen sind wir nass bis auf die Haut, die Windstopperjacken haben nicht mehr gereicht. Wir schalten die Sitzheizung an, Klimaanlage auf 25 Grad und sind froh, nicht mit einem Bus fahren zu müssen. Bibbernd kaufen wir noch schnell was ein und dann ab aufs Boot, in die warmen Wollsocken.

Wir sind dennoch nicht allzu enttäuscht. Der Weg war schön und wenn es auch nur kurze lichte Momente gab, dennoch ein unvergessliches Erlebnis der etwas anderen Art 😀.