2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
16.-17.6.2017 Tananger - Lysefjord
“Ich will in einen Fjord!”
Das waren Bernds Worte noch in Stavanger, nachdem wir doch einige sehr reizvolle Plakate für Rundfahrten gesehen haben. Aber die Rundfahrt machen wir mit dem eigenen Boot! Unser eigentlicher Plan war, hier ein Auto zu mieten und über die Hochebene Hardangervidda nach Bergen zu fahren. Aber leider war zumindest in der Stadt kein Auto für das Wochenende mehr verfügbar. Am Flughafen wäre es gegangen, aber die Preise waren für das Wochenende deutlich höher als unter der Woche. So verschieben wir den Plan, mal an Land zu reisen und segeln Richtung Lysefjord.
In Stavanger wollen wir doch noch einmal kurz anlegen, da kein Kreuzfahrtschiff im Hafen ist und wenigstens ein Eis essen. Aber der Wind drückt mit 20kn und anstatt der Großen liegen nun ein paar private Motoryachten dort, so dass uns das zu kniffelig wird und wir weiter fahren. Auf dem weiteren Weg sehen wir ein schwimmendes Haus. Ja, wirklich. Ein Haus, rot gestrichen mit Giebeln und Gaube. Ein Hausboot, wie es scheint, an dem die ringförmigen Gittern einer Fischzucht befestigt sind. Irgendwo lese ich, das bei zu vielen Fischen in einem Ring zu wenig Platz zum Schwimmen ist, daher die Tiere zu schlapp und im Geschmack nicht so der Hit sind. Ist halt wie überall mit der Massentierhaltung 🙁. Immerhin haben sie hier sauberes Wasser!
Die Marina Lysefjord am Eingang des Fjords erweist sich auch als ungünstig gelegen und wir wissen nicht, ob wir gefahrlos anlegen können. Die Fähre gibt uns den Rest, wir sollen trotz gesetzter Segel ausweichen. Da siegt dann das Recht des Stärkeren, auch wenn wir wohl Vorfahrt hatten. Time is Money…
Zum Glück liegt gegenüber eine geschützte Bucht, ich angele meine erste Boje, der Heckanker hält und es gibt Labskaus aus der Dose 😊. Morgen früh geht es dann weiter in den Fjord.
17.6.2017 Lysefjord - Rennesøy
Der helle Fjord, der seinen Namen von den hellen Granitwänden hat, ist einfach nur atemberaubend. Wir starten früh, um möglichen Ausflugsfähren so gut es geht aus dem Weg fahren zu können. Wir sind ganz alleine, es ist windstill und die Sonne kommt heraus. Ganz dicht fahren wir an die Felsen heran und dennoch gibt unser Tiefenmesser 100m Tiefe an. Unglaublich! Den Preikestolen, eine natürliche Aussichtsplattform erkennen wir von unten und Wasserfälle säumen den Weg. Wir legen kurz an einem kleinen Steg an und stellen fest, dass das wohl ein Fähranleger ist. Zumindest gibt es einen Fahrplan. An einem Samstag hält aber nur morgens und abends ein Schiff 😉. Es wird warm, kurze Hose und Sonnentop werden heraus geholt. Uns kommt eine Gruppe Kajakfahrer entgegen, die fröhlich winken. Wir kommen uns schon klein vor, wie muss es denen erst gehen angesichts dieser gigantischen Kulisse? Auf einer Wiese am Fjordrand entdecken wir drei Ziegen - und sie uns! Sie hoppeln begeistert in unsere Richtung und scheinen um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten 😀. Da sie Ohrmarken tragen, werden sie wohl da für die Sommerzeit hingebracht worden sein.
Wir sind komplett “geflasht” von diesem Eindruck und tuckern ohne Eile in eine Marina, die relativ groß aussieht und wir auf WLAN, Duschen, Einkaufsmöglichkeiten hoffen. Groß ist die Marina, aber das war es auch schon. WLAN tut wie immer nicht, das Duschhäuschen ist auf Google Maps noch zu erkennen, in der Realität aber bis auf ein paar Holzreste leider nicht mehr existent. Wir holen die Fahrräder heraus und radeln zum Shop. Tja, geschlossen. Seit knapp einer halben Stunde. Also wird es auch nichts mehr mit dem frischen Salat. Was soll´s, der Tag war großartig 😀. Wir essen Milchreis mit Früchten und Strom gibt es immerhin doch.
18.6.2017 Rennesøy - Tananger
In unserer Ahnungslosigkeit dachten wir, dass die Lebensmittelgeschäfte in Skandinavien auch sonntags geöffnet haben. Das trifft auch sicherlich für einige Ecken zu, nicht aber auf Rennesøy. Da sind wir extra noch in den nächsten Hafen geschippert, aber stehen wieder vor geschlossener Türe. Also Nudeln mit Pesto zum Abendessen und wieder keinen frischen Salat, egal.
Bernd hat sich eine kleine Sightseeing Tour herausgesucht, auf dem Weg liegt ein altes Kloster, das wir uns mal anschauen wollen. Das Segeln zwischen den Schäreninseln ist heute sehr entspannend mit angenehmen 10kn Wind und keinen Wellen. Der kleine Hafen am Klosterhotel begrüßt uns mit verführerischen Düften und lockt uns direkt ins Hotel hinein. Da gibt es nämlich Kaffee und Kuchen! Also eigentlich gibt es ein komplettes Menü, aber wir begnügen uns mit dem Nachtisch, der alleine schon für eine Mahlzeit reicht…
Das Kloster ist in ein paar Minuten zu Fuß zu erreichen, Schafe säumen den Weg. Das alte Gemäuer ist auf jeden Fall den Ausflug wert.
Entspannt und zufrieden segeln wir ebenso gemütlich wie am Vormittag zurück nach Tananger.