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12.-13.6.2017 Egersund - Skadbergvågen
Der Wind kommt nun aus Nordwest und es regnet in Strömen. Wir sind unentschlossen, was das Sinnvollste ist. Ein weiterer Tag hier behagt uns nicht so. Wir entscheiden, loszufahren in einen acht Seemeilen entfernten Fischerhafen. Der Weg durch den Sund ist geprägt von vielen weißen Häusern mit dazu gehörigen roten Bootshäusern.
Als wir das Ende des Sunds erreichen, kommt uns schon eine ordentliche Welle entgegen und ich verabschiede mich von den ruhigen Gewässern. Aber nur kurz, denn François entscheidet, umzudrehen. Wir folgen der Cybèle und finden eine wunderbar geschützte Ankerbucht. Wir testen unseren Heckanker, vorne können wir am Kai festmachen.
François begründet seine Entscheidung mit dem Gefühl. Er hätte kein gutes Gefühl gehabt, mit Motor gegen diese Welle zu fahren. Wir lassen uns von seiner Erfahrung leiten und stellen es nicht in Frage.
Der nächste Tag besteht aus faulenzen (ich), faire du bricolage (Basteleien an Bord 😉, Bernd und François) und einem wunderbaren Klettersteig entlang des Ufers (Valérie, Bernd und ich). Auch Pirate kann endlich mal von Bord, wobei der schwarze Kater doch ganz schön alt geworden ist und Valérie bei jedem Versuch von ihm zurück an Bord zu springen, die Luft anhält. Aber alles geht gut!
Leider stellt sich am Abend eine technische Panne auf der Cybèle heraus, so dass wir am nächsten Tag leider in verschiedene Richtungen segeln werden. Sie bleiben in Egersund und wir machen uns auf in den Norden
14.6.2017 Skadbergvågen - Tananger
Wir verlassen diese schöne, geschützte Bucht und wagen es erneut auf die Nordsee hinaus. Heute wirkt sie zahm und friedlich und wir “motorsegeln” nach Tananger. Es stellt sich heraus, dass auch bei wenig Wind ein gesetztes Großsegel viel Stabilität gibt, so dass man nicht mit jeder Welle mit wackelt. Der Motor läuft mit geringer Drehzahl mit, so dass wir gemütlich vorwärts kommen. Die Küste ist hier flacher und gerade, hier und da sind Sandstrände zu sehen.
Wir erreichen Tananger kurz bevor richtig dicker Nebel aufzieht. Die Fähre macht sich durch lautes Hupen bemerkbar, ein bisschen Hafenkino gibt’s auch, als ein amerikanischer Segler versucht, in die Box neben uns zu kommen und hoffnungslos stecken bleibt. Die Besatzung diskutiert erstmal in Ruhe und findet dann aber doch noch einen passenden Platz längsseits am Steg. Die Breite der Box stand übrigens dran…
Nach zwei Stunden ist der Nebel wie von Zauberhand wieder verschwunden, dafür regnet es nun. Regen an Bord ist irgendwie auch etwas Gemütliches… Es prasselt um einen herum, aber innen ist es warm und trocken und man kann sich getrost und ohne schlechtes Gewissen dem Nichtstun hingeben.
Was machen wir dann so? Seit der Abfahrt in Großenbrode war nicht einmal der Fernseher an, obwohl wir per DVBT durchaus den einen oder anderen Sender empfangen könnten. Ist die Frage, ob wir Lust auf norwegische Soaps haben oder BBC? Eigentlich nicht. Ohne WLAN, was leider auch meistens der Fall ist, bleibt auch Internet-TV nur eine theoretische Option. Apropos WLAN: falls ihr euch wundert, warum die Beiträge so zeitversetzt kommen, es liegt meistens am mangelnden Netzwerk.
Aber zurück zum Bordleben. Ich bin nach wie vor sehr glücklich über meinen eReader. Ich bearbeite meine Bilder, schreibe hier und da ein paar Zeilen und versuche meinen Kopf ansonsten leer zu bekommen, was auch schon ganz gut funktioniert. Bernd bastelt hier und da am Boot herum und studiert Karten, Wind und Wetter. Uns geht es also rundherum gut 😊!
Am Steg in Tananger haben wir ein zuckersüßes Erlebnis: wir begegnen einer Schwanenfamilie, Papa, Mama und fünf kleine Plüschkugeln. Sie ziehen Richtung Wasser, aber für die Kleinen ist der Absatz doch zu groß und sie trauen sich nur nach und nach ins Wasser. Eine Kugel nach der anderen plumpst zögerlich ins Wasser, herrlich zu beobachten 😀.