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9.6.2017 Borhaug - Kirkehamn
Von Borhaug starten wir Richtung der Insel Hidra, wo wir die Cybèle wieder treffen wollen. Wir steuern den Hafen Kirkehamn an und sind einfach nur baff, was uns da erwartet.
Zunächst segelt man auf einen Felsbrocken zu, kein Ort weit und breit ist zu sehen und kurz vor dem Hindernis ändert man den Kurs nach steuerbord und es erscheint wie aus dem Nichts eine wunderbare Kirche. Den ganzen Ort umgibt etwas Geheimnisvolles, als wolle er sich verstecken vor neugierigen Seglern. Es ist grün, grün in allen Schattierungen. Rote Häuser, weiße Häuser. Wenn ein Hobbit um die Ecke käme und fröhlich singen würde - es würde mich nicht wundern.
Wir lesen, dass hier “relatively high humidity” herrschen würde und können das nur bestätigen. Kurz nach unserer Ankunft zieht Nebel auf, es weht kein Lüftchen mehr. Nach dem Abendessen gehen wir eine Runde spazieren und treffen einen sehr netten Norweger, der uns gleich anspricht, ob wir die deutschen und französischen Segler im Hafen wären. Der Verdacht liegt nahe, da sich wohl wirklich wenige Touristen hier hin verirren, jeder jeden kennt und auch nur Platz für einige wenige Gastboote ist. Wir plaudern ein wenig und am nächsten Tag versorgt er uns sogar mit frischem, selbstgefangenen Fisch (nicht für mich, aber die anderen freuen sich um so mehr).
10.6.2017 Kirkehamn
Der Nebel verzieht sich und wir starten zu einem ausgedehnten Spaziergang auf den nahgelegenen Berg. Hier steht eine verfallene Festung aus dem Zweiten Weltkrieg, heute wohnen dort aber lediglich noch ein paar Schafe (ich liebe Schafe!). Man mag sich nicht vorstellen, wie die Soldaten damals in den Gängen und Löchern im Berg herumgekrochen sind und wie Valérie sagte: “It is our duty to avoid that to happen ever again!!”
Heute freuen wir uns aber über besagte Schafe, die wunderbare Aussicht und zwei niedliche Hütten, in der Roten kann man übernachten, in der Blauen Kaffee kochen! Wir erklimmen den Gipfel von 140m, was insofern spannend ist, als dass wir unsere Boote noch sehen können. Man erahnt also, wie schnell es vom Wasser aus nach oben geht.
11.6.2018 Kirkehamn - Egersund
Am nächsten brechen wir auf Richtung Egersund. Der Weg ist anstrengend. Kaum aus dem Schutz der Felsen heraus, treffen wir wieder auf die nun schon bekannten Nordseewellen. Ohne Wind ist das schon ein gewaltiges Geschaukel. Zum Glück können wir bald Segel setzen und nehmen Fahrt auf. Kurz vor dem Sund kommt der Wind direkt von achtern und durch das Geschaukel schlagen die Segel unaufhörlich. Wir versuchen alle möglichen Tricks und Varianten und glauben hinterher, dass wir einfach zu doof zum Segeln sind… Die Cybèle zieht davon, wir sind ein wenig frustriert. In Egersund angekommen erwartet uns ein komfortabler Schwimmsteg, rückwärts eingeparkt, geschafft. François gesteht, dass auch er es fürchterlich fand und Valérie hat sogar die Seekrankheit erwischt! Als sie uns davon zogen, hatten sie längst den Motor wieder an. Na, dann sind wir wohl doch nicht so blöd und vor allem haben wir echt starke Mägen 😀.
Wir haben trotzdem die Idee, für Tabaluga eine “Baumbremse” zu kaufen, um eine sogenannte Patenthalse zu vermeiden. Dabei schlägt der Baum vor dem Wind auf die anderen Seite und es ergeben sich böse Kräfte auf das Boot und kann gefährlich werden. Natürlich lernt man in jedem Segelkurs, wie man den Baum mit einem Seil sichern kann, aber dafür muss man nach vorne aufs Deck. Das ist nicht immer lustig und wollen wir vermeiden. Das entsprechende Zubehörteil gibt es hier natürlich nicht, aber Bernd hat eine Idee, wie wir erstmal starten können.