2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2017 - die Reise | 2016 | 2013 - 2015
21.8.2016 Malmö - Rødvig
Viel gibt es heute nicht zu berichten. Bei schwachem Wind nehmen wir Kurs zurück nach Dänemark. Wir segeln unter der leider ziemlich von Seenebel verhangenen Öresundbrücke her, welche schon ein beeindruckendes Bauwerk ist. Im Jahr 2000 eröffnet, kurz nach der Store Belt Brücke, ist nun ein durchgängiger Landweg von Deutschland nach Schweden möglich. Baukosten von einer Milliarde Euro, aber ein Tunnel, eine künstlich angelegte Insel und eine Hochbrücke innerhalb von nur 4 Jahren fertig gestellt. Könnte sich das eine oder andere Großprojekt in Deutschland wohl eine Scheibe von abschneiden… Ich bin wirklich gespannt, was das Thema Fehmarnbelttunnel angeht!
In Rødvig angekommen legen wir vor der schon bekannten Fischbude an, suchen noch den Købmand und verholen uns früh in die Koje.
22.8.2016 Rødvig - Klintholm
Ich freue mich schon eine ganze Weile auf Klintholm. Irgendwie weckt es gute Erinnerungen von 2013, obwohl uns da das Vorstag gebrochen war. Vielleicht weil es damals der sichere Hafen und so gemütlich und ruhig war.
Ruhig geht es auch los von Rødvig. Wir passieren riesige Algenteppiche, welche, wie ich herausfinde, Blaualgen in der Blüte sind. Der Name ist an der Stelle irre führend, da es Bakterien sind, die in der Lage sind, sich vom Stickstoff aus der Luft zu ernähren und bei ruhigem Sommerwetter “blühen”, sich also massenhaft vermehren. Sie sind toxisch, baden sollte man darin also nicht unbedingt. Aber dafür ist es definitiv auch zu kalt!
Wir segeln gemütlich auf Møn zu, ich lese meinen Jussi Adler-Olsen Krimi, der in der Nähe spielt und merke kaum, dass das Boot mehr und mehr zu schaukeln beginnt. Tabalugas Nase taucht ordentlich ins Wasser ein, der Wind nimmt zu, wir haben plötzlich eine Welle, die unheimlich ist. Und mir wird tatsächlich schlecht! Vermutlich war das Lesen doch keine gute Idee… Ich übernehme rasch das Ruder, Übelkeit lässt meist nach, sobald man sich auf den Horizont konzentriert. Wir reffen die Segel, können aber kaum den Kurs halten. Was ist das hier vor den Kreidefelsen? Fallböen? Untiefen? Mir reicht es, ich werfe den Motor an und wir kämpfen uns die restlichen Meilen gegen den Wind und die Wellen nach Klintholm. Wieder der sichere Hafen! Andere Segler bestätigen aber unser seltsames Gefühl, dass da heute was komisch war vor den Klippen. Immer mehr Segler kommen in den Hafen und suchen Schutz. Abends gibt es noch heftige Regenschauer und uns beschleicht das Gefühl, dass es das wirklich war mit dem Sommer…?
23.8.2016 Klintholm
Ich will einen Tag hierbleiben! Nach dem Frühstück kommt so langsam die Sonne hervor, wir holen die Fahrräder raus und radeln in Richtung Klippen. Lieschen flitzt nebenher, mit kurzer Pause zur Abkühlung in einer Matschpfütze, wie es sich für den anständigen Labrador gehört. Wir wandern zunächst ein Stückchen durch den Wald, auch hier geht es schon ordentlich bergauf und bergab. Herunter zum Strand sind es dann genau 474 Stufen, die herunter etwas mit Gleichgewichtsgefühl und herauf mit Kondition zu tun haben. Ich bin stolz auf Lieschen, die die Stufen so leichtfüßig und fröhlich nimmt, da sind einfach vier Beine doch manchmal besser als zwei! Am Strand sammeln wir Steine und Äste, die von der langen Zeit im Wasser ganz glatt geworden sind. EIn bisschen neidisch bin ich schon auf die Segler, die bei glatten Wasser und wenig Wind vor den Klippen Sightseeing betreiben… Mit Strandgut beladen gönnen wir uns noch Kaffee und belgische Waffeln im Café und radeln gemütlich zurück. Im Hafen ist alles ruhig, glattes Wasser, kaum ein neuer Gast. So sind wir mit diesem schönen Tag wieder versöhnt mit Mön und Klintholm.