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6.8.2016 Westergellersen - Großenbrode
URLAUB!!! Endlich Urlaub!
Irgendwie bin ich “durch”. Das Gefühl, dass der Kopf nicht mehr funktioniert und egal, was man versucht, nichts mehr hängen bleibt. Selbst eine einfache Prozentrechnung erforderte neulich ein Höchstmaß an Konzentration… Nicht wirklich eine Glanzleistung für eine Ingenieuse. Bleibt nur Urlaub zu machen und zwar möglichst schnell und mit viel Entspannung! Also schnell (naja, immerhin mit “nur” einer Umtauschaktion) noch Hamburgs Segelläden und Outdoorausrüster leergekauft, Haus aufgeräumt und Auto gepackt - immer wieder erstaunlich, wie Bernd es hinbekommt, dass Lieschen den kompletten Kofferraum für sich hat und trotzdem alles im Auto ist. Respekt! Ab nach Großenbrode, Lebensmittel einkaufen, Tabaluga beladen und weg…
7.8.2016 Großenbrode - Nysted
Das “Weg” hat auch schnell geklappt, Sonntag morgen vor dem angesagten Starkwind über den Fehmarnbelt nach Nysted. 29 Seemeilen später, ein Umweg um einen gigantischen Windpark vor Lolland und eine nicht ganz einfach zu findende Hafeneinfahrt kommen wir in einem kleinen, netten Hafen mit genug freien Gastliegeplätzen an. Hier ist gerade Haikutterregatta. Einige wunderschöne alte Traditionssegler sind da, die aber alle schon im Hafen liegen und nicht mehr um die Wette segeln.
Uns gegenüber ist eine Burg, die wir gerne noch erkunden wollen, aber anscheinend ist sie im Privatbesitz und nicht zugänglich. Daher belassen wir den Abendspaziergang bei einer Tour durch das Vogelreservat, das aus einem lange abgepumpten und seit 2007 wieder gefluteten See besteht. Viele abgestorbene Bäume stehen im See, wirken gespenstisch und dienen nun als wunderbare Vogelsitzgelegenheiten für Möwe, Kormoran und Co. Nysted ist ein wirklich hübsches Städtchen, sicherlich auch mal einen Wochenendtrip wert.
Unsere Nacht wird trotz schönem Liegeplatz unruhig, da wir vorwärts angelegt haben und die Wellen laut ans Heck plätschern. Da wir in der Heckkajüte schlafen, helfen da nur ausreichende Müdigkeit und Ohrstöpsel.
8.8.2016 Nysted - Guldborg
Es war schon ganz schön schaukelig da gestern auf dem Fehmarnbelt und für heute war noch mehr Wind angesagt. Aber, so dachten wir, zwischen den Inseln kann das ja nicht so schlimm sein. Haha, Pustekuchen, Dänemark ist nunmal platt wie eine Briefmarke und das bisschen Land hält den Wind nicht davon ab, uns ordentlich durchzupusten. Bis zu 35 Knoten steht auf dem Windmesser. Heißt Windstärke 8. Die Segel bleiben unten, die Fahrrinne ist teilweise sehr schmal, so dass Aufpassen angesagt ist! Aber irgendwie ist es auch schön, wie wir unserem Schiff vertrauen können! Und das Wetter? Sommer ist eben das, was im Kopf passiert :-).
Im Hafen in Guldborg auf der windgeschützten Seite finden wir ein allerletztes Plätzchen längsseits, mit Hilfe netter Menschen gelingt uns ein super Anleger und das heutige Anlegerbier finden wir mehr als verdient! Die Nacht ist herrlich ruhig, kein Geplätscher am Heck. Schön mit der Nase im Wind geparkt, besser geht es nicht. Und auf einmal “quuuuiiiiitsch” in allen Tonlagen… Ein alter Kran neben uns möchte erneut den Schlafkiller spielen. Aber er hat nicht die Rechnung mit meinem findigen Ingenieur gemacht, der ihm einfach mit einer Pepperoniverpackung das rostige Maul stopft.
9.8.2016 Guldborg - Vordingborg
Die Windvorhersage ist nicht besser, aber irgendwie möchten wir doch lieber in Vordingborg einen Tag Pause machen, da ist doch ein bisschen mehr los. Also raus aus dem Guldborgsund, Segel gesetzt, läuft. Wind bis 20kn, alles gut. Wir nehmen Kurs auf die Masnedsundbrücke, die vor 3 Jahren schon mal nur für uns alleine geöffnet hat, und der Wind frischt auf 25kn auf. Segel runter, Motor an, vor der Brücke auf Öffnung warten. Der Telefonanruf ergibt: die Brücke ist seit dem 15.7. geschlossen und bleibt es auch! Schon als Vorbereitung für den Fehmarnbelttunnel muss die Bahnstrecke zweigleisig werden und damit kann die Brücke nicht mehr geöffnet werden. Die Aufrüstung wäre zu teuer und damit bleibt das Ding eben unten. Dabei ist der Tunnel in Deutschland noch nicht mal genehmigt… Die Vordingborger scheinen ziemlich sauer darüber zu sein, die Ansteuerung ist jetzt deutlich schwieriger und der eine oder andere Segler bleibt sicherlich einfach weg.
Wir kämpfen uns gegen den Wind zurück durch die große Brücke und finden den Hafen letztendlich doch reichlich belegt vor. Wir entdecken einen letzten Längsseitsplatz für Mutige und hoffen, dass die Wassertiefe reicht. Sie tut es, Bernd legt einen perfekten Anleger hin, ich schaffe es, mit der Mittelleine den Haken an Land zu angeln und wir entern die Stadt direkt gegenüber der Fischbude! Schade, dass ich keinen Fisch mag.
10.8.2016 Vordingborg
Nichtstun, Äpfelchen spielen mit Lieschen, Shopping im schönen Städtchen, Burgruine erkunden, Kuchen essen, Blog schreiben!
Bilder folgen! 😊