Back to top

Die ersten Jahre

… kurze Zusammenfassung

Unsere erste Saison 2013 war vor allem eins: üben, üben, üben. Nach einem Skippertraining auf einem Boot der Segelschule Lochte in Travemünde zu Ostern mit Schneefall fingen wir an, mit Tabaluga zu lernen.

Es stellte sich schnell heraus: segeln können wir, Anlegemanöver sind Übungssache! Aber letztendlich schafften wir die erste Saison fast ohne Schäden an Mensch und Material. Ach, moment, doch, da war was… Alter Strom in Warnemünde, Verabschiedung unserer Freunde Uli und Reinhard mit ihrer MY Else vor ihrer Ostsseerundreise. Windstärke 8 aus West. Längsseits festgemacht. Auf der Ostseite des Stroms. Fehler, wie sich am nächsten Morgen herausstellte: den in der Nacht verzweifelt festgezurrten Fendern waren durch Druck von 12t Schiff z.T. die Luft ausgegangen und das schöne Teakholzsüllbord ganz schön beschädigt 😥. Anfängerfehler, besser wäre es natürlich gewesen, das Boot in die “Hohe Düne” zu verholen und dort sicher in Windrichtung zwischen den Dalben festzumachen.

Der erste lange Urlaub war ein gemütliches Aufeinanderabstimmen von Mensch und Boot. Es ging zunächst über Maasholm bis Sønderborg mit unseren ersten Gästen Ina und Tom, weiter durch den kleinem Belt bis Samsø . Dort lagen in einem wunderschönen kleinen Fischerhafen an einem wunderschönen Tag im September nur zwei Segelboote: die Tabaluga und die Cybéle 17, eine französische Aluminiumyacht. Ich staunte zunächst und traute meinen Augen nicht: an Deck der Cybéle saß eine tiefschwarze Katze! Es stellte sich heraus, dass er ein ‘Pirate’ ist, nein, heißt und seine Bootsleute Valérie und François unglaublich gastfreundliche Menschen waren, die uns sofort auf einen Drink einluden. Aus dieser Begegnung ist eine Freundschaft entstanden, wir sind gemeinsam gesegelt, die beiden waren in Heiligenhafen, um ihre Kuchenbude machen zu lassen, wir waren in ihrem Winterquartier in Stockholm und haben immer die gemeinsame Zeit genossen 😊.

Auf dem Rückweg segelten wir durch den großen Belt, durch die dänische Südsee rund Møn. Kurz vor den berühmten Klippen ereilte uns eine Panne,  die wir wohl auch so schnell nicht vergessen. Hoch am Wind löste sich auf einmal das Vorstag samt Rolleinrichtung, die Genua schlug um sich. Irgendwie funktionierten die Reaktionen der überraschten Anfänger: Boot mit dem Heck in den Wind, um Druck vom Mast zu nehmen, Autopilot an, Segel einholen. Bernd verletzte sich am Finger, blutete stark und versuchte einhändig an dem riesigen Segel herum zu zerren. Ich hab dann mal erst ein Pflaster organisiert und mir hinterher Gedanken um das instabile Rigg gemacht 😱. Das konnten wir aber zum Glück schnell sichern, da die Tabaluga ein Kutterstag hat, das man zum Setzen einer Sturmfock verwenden kann.

Die Klippen passierten wir dann unter Motor und konnten in Klintholm die Genua sichern. Was war passiert? Der Bolzen, der das Vorstag hält, hatte sich losgerüttelt. Es fehle wohl der Sicherungssplint. Lerneffekt: öfter alle Bolzen prüfen!

Nach Hause segelten wir über Kühlungsborn mit der Sturmfock und beendeten die Saison mit einem Sack voller ganz neuer Erfahrungen. Ein bisschen gebremst in unserer anfänglichen Euphorie, denn nicht nur im Reiterleben, sondern auch im Segleralltag lernt man niemals aus…

Aus 2014 und 2015 kann ich gar nicht viel berichten, zu viele andere Dinge haben uns beschäftigt. Dennoch haben wir viel gelernt und unser Boot geben wir sicherlich sobald nicht mehr her! Nun geht es los mit 2016 und ich bemühe mich, euch öfter ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern 😏.